
Quelle: Human Rights Watch
befindet sich seit 2017 in Haft in Abu Dhabi, weil er in seinem Blog und in sozialen Medien die Menschenrechtssituion in den Vereinigten Arabischen Emiraten dokumentiert hat.
Ahmed Mansoor ist ein arabischer Menschenrechtsverteidiger. Er ist Mitglied des Beratungsausschusses der Abteilung für den Nahen Osten und Nordafrika der internationalen Nichtregierungsorganisation „Human Rights Watch“ und gehört dem Beirat der Organisation Gulf Centre for Human Rights an. Für sein menschenrechtliches Engagement erhielt er im Jahre 2015 den internationalen „Martin-Ennals-Preis für Menschenrechtsverteidiger“.
Ahmed Mansoor wurde im März 2017 durch Angehörige des Sicherheitsdienstes der Vereinigten Arabischen Emirate festgenommen und zunächst an einen unbekannten Ort verbracht. Im Mai 2018 wurde er zu 10 Jahren Haft verurteilt; seitdem sitzt er im Zentralgefängnis von Abu Dhabi.
Vom 14. September bis mindestens zum 28. Oktober war er im Dauerhungerstreik und nahm lediglich Flüssigkeiten zu sich, um gegen seine Haftbedingungen und Schläge durch die Gefängniswärter zu protestieren. Seine Haftbedingungen wurden nicht verbessert. Schon seit dem 20. März 2017 befindet er sich ohne Matratze und ohne Zugang zu Frischluft in Einzelhaft. Im Oktober 2019 wurde endlich fließendes Wasser in seine Isolationszelle gelegt. Dies ist seit Beginn seiner Haft am 20. März 2017 die einzige Verbesserung der Haftbedingungen. Der Gesundheitszustand von Ahmed Mansoor hat sich seit September deutlich verschlechtert.
Hinweis: Einzelhaft, die länger als 15 Tage andauert, kann laut den UN-Mindestgrundsätzen Folter und anderer grausamer, unmenschlicher oder erniedrigender Behandlung oder Strafe gleichkommen.
Hintergrund:
Ahmed Mansoor wurde am 20. März 2017 in seinem Zuhause im Emirat Ajman festgenommen. Ein Jahr später begann sein Gerichtsverfahren vor der Staatssicherheitskammer des Bundesberufungsgerichts. Am 29.Mai 2018 wurde er zu zehn Jahren Haft und einer Geldstrafe von 1.000.000 VAE-Dirham (gut 240.000 Euro) verurteilt. Zudem ordnete das Gericht an, den Menschenrechtler nach seiner Haftentlassung für drei Jahre unter Überwachung zu stellen. Er wurde unter anderem für schuldig befunden, „den Status und das Ansehen der Vereinigten Arabischen Emirate und deren Symbole beleidigt“ zu haben, einschließlich der politischen Führung; „falsche Informationen verbreitet zu haben, um dem Ansehen der Vereinigten Arabischen Emirate im Ausland zu schaden“; und „die Vereinigten Arabischen Emirate als gesetzloses Land dargestellt“ zu haben. Er stand außerdem unter Anklage, „mit einer terroristischen Organisation im Ausland zusammenzuarbeiten“. Von dieser Anklage wurde er am 31.Dezember 2018 vor der Staatssicherheitskammer des Obersten Gerichtshofs freigesprochen; der Schuldspruch und das Strafmaß wurden jedoch aufrechterhalten.
Amnesty International sieht AHMED MANSOOR als gewaltlosen politischen Gefangenen und als Menschenrechtsverteidiger an.
Bitte schreiben Sie Appellbriefe an den Kronprinzen und den Premierminister Präsidenten der Vereinigten Arabischen Emirate, in denen Sie um Freilassung von Ahmed Mansoor bitten, und, solange diese noch nicht erfolgt ist, darum bitten, dass seine Haftbedingungen erträglich gestaltet werden.
Briefvorlagen finden Sie hier:
HRD 2020-04 Ahmed Mansoor Brief
Weitere Informationen: