Die Amnesty-Preisträger

Wir möchten auf dieser Seite berichten, was aus den Preisträgern des Amnesty-Menschenrechtspreises geworden ist.

Äthiopischer Menschrechtsrat (EHRCO)

Die katastrophale Menschenrechtslage infolge des bewaffneten Konflikts in Nordäthiopien spitzt sich immer weiter zu. Der Äthiopische Menschrechtsrat, Preisträger des Menschenrechtspreises 2022, und Amnesty International dokumentieren seit Beginn des Konfliktes schwere Menschenrechtsverletzungen durch alle Konfliktparteien. Dabei handelt es sich um Verstöße gegen das humanitäre Völkerrecht, Kriegsverbrechen und in einigen Fällen auch um Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Der Äthiopische Menschenrechtsrat (EHRCO) und andere unabhängige Menschenrechtsorganisationen sowie Journalist_innen müssen weiterhin mit Schikane und Repressalien rechnen, wenn sie über den Konflikt berichten.

(Stand 13.05.2022)

Seenotrettungscrew Iuventa10

Nach fast fünf Jahren strafrechtlicher Ermittlungen beginnt am 21. Mai 2022 das Vorverfahren gegen die Seenotretter_innen der Iuventa-Crew in Trapani, Italien. Den vier deutschen Crewmitgliedern drohen in Italien bis zu 20 Jahre Gefängnis, weil sie dabei geholfen haben, mehr als 14.000 Menschen im Mittelmeer vor dem Ertrinken zu retten. Amnesty International fordert, das Verfahren gegen die Iuventa-Crew und andere Seenotrettungsorganisationen sofort einzustellen. Weitere Informationen finden Sie hier.

(Stand 13.05.2022)

Nadeem Zentrum für Folteropfer, Ägypten

Das Nadeem-Zentrum für Folteropfer in Ägypten erhielt 2018 den Amnesty-Menschenrechtspreis.

Das Nadeem-Zentrum dokumentiert seit 25 Jahren Folter durch ägyptische Sicherheitskräfte und betreibt die einzige Spezialklinik zur Behandlung Überlebender von Folter und Gewalt im Land. Seit 2016 gehen die Behörden massiv gegen die Organisation vor. Im Februar 2017 wurde die Klinik des Zentrums geschlossen. Doch trotz aller Repressalien setzen Dr. Aida Seif al-Dawla, Dr. Suzan Fayad, Dr. Magda Adly und die anderen mutigen Mitarbeitenden des Zentrums ihre Arbeit fort.

Henry Tiphagne, Indien

Der Menschenrechtsaktivist und Gründer der indischen Menschenrechtsorganisation “People’s Watch”, Henry Tiphagne, erhält 2016 den Amnesty Menschenrechtspreis. Informationen zu Henry Tiphagne finden sich auf der Seite der Länderkoordinationsgruppe “Indien” von Amnesty International:

https://amnesty-indien.de/human-rights-defenders-hrd/

Eren Keskin, Türkei

Die türkische Anwältin Erin Keskin erhielt 2011 den Amnesty-Menschenrechtspreis. Erin Keskin setzt sich seit langem für Menschenrechte in der Türkei ein – und sie kritisiert Menschenrechtsverletzungen. So hat sie sich zum Beispiel für Frauen eingesetzt, die in der Haft sexuell misshandelt und vergewaltigt wurden.

Am 15. Februar 2021 wurde Eren Keskin im sogenannten “Özgür Gündem”-Hauptverfahren in erster Instanz zu sechs Jahren und drei Monaten Haft verurteilt. Bereits davor sind in weiteren der “Özgür Gündem”-Verfahren erstinstanzliche Urteile ergangen. Die dabei verhängten Strafen beliefen sich bis Februar 2021 bereits auf insgesamt 26 Jahre and 9 Monate Haft sowie hohe Geldstrafen. Das Berufungsverfahren in diesem Fall ist noch anhängig. Sollte sie rechtskräftig verurteilt und inhaftiert werden, wäre dies ein schwerer Schlag für den Menschenrechtsschutz in der Türkei und für all diejenigen Opfer von Menschenrechtsverletzungen, denen Eren Keskin zur Seite steht. Weitere Informationen finden Sie hier.

(Stand: 13.05.2022)

13. Mai 2022